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Interesse an einer Enfield? Dann solltest du folgendes beherzigen:
Die Enfield "Bullet", das pre-unit Modell (also mit getrennter Motor-/Getriebeeinheit und Vergaser) ist das meistgebaute Motorrad der Welt, seit den 30er Jahren im britischen Redditch, später dann im indischen Madras praktisch unverändert bis 2007 (mit nur wenigen zarten Modifikationen im Laufe der Zeit) in Handarbeit gebaut.
Du erwirbst/hast somit einen praktisch neuen Oldtimer, kein Retro oder Plagiat - das ist das Original.
Daher verlangt das Teil auch eine Behandlung wie zu altväter Zeiten: Einen langhubigen, fahrtwindgekühlten Benzinmotor, der mehr mit Drehmoment als mit Drehzahlen glänzt sorgsam warmfahren, längere Vollgasfahrten vermeiden, ein regelmässiger Blick auf den Ölstand - und jenen auch auf sich davonmachende Schrauben und Muttern richten - ein klein wenig handwerkliches Geschick ist demnach nicht schlecht

Sei dir darüber klar: Grundsätzlich, das gilt für alle Enfields, ist der Kontroll- und (selbst-)Wartungsaufwand wesentlich höher als bei modernen Krädern aus germanisch- oder asiatischer Herkunft, allerdings nicht schwierig und mit normalem Garagengezangel problemlos hinzubekommen. Tipps und Handreichungen dazu gibt`s reichlich im Forum

Die Höchstgeschwindigkeit in den Hochglanzprospekten (und den Papieren


Von der Motorcharakteristik sind die Enfields "Sprinter", man surft also praktisch auf der Drehmomentwelle und reisst z.b. zum Überholen mal kurzzeitig das Gas bis zum Anschlag auf - um dann wieder in`s "Reisetempo" zurückzufallen. So und nicht anders gehören die Teile bewegt, sonst hat man nicht lange Freude dran.
Die pre-unit Modelle haben meist ein klassisch britisch rechtsgeschaltetes Vierganggetriebe und müssen per Kickstarter zum Laufen gebracht werden, lediglich einige wenige der allerletzten Baureihen haben ein linksgeschaltetes Fünfganggetriebe und einen zusätzlichen elektrischen Anlasser spendiert bekommen.
Das gilt im Prinzip auch für die modernen luftgekühlten EFI Einspritzmtoren, auch diese sind langhubig auf Drehmoment ausgerichtet, haben also nicht nur die Optik, sondern auch den "Charakter" der alten Modelle geerbt. Kurzstrecken und ungestüme Vollgasorgien gilt es auch hier zu vermeiden, obzwar die EFIs deutlich schneller als die pre-units bewegt werden können. Aber auch hier mache man sich keine allzugrossen Hoffnungen das "Papiertempo" zu erreichen. Um die 100km/h, auch mal was drüber - so fahren sich die Kerlchen angenehm und sind in ihrem Element.
Bei den EFIs rührt man modern mit dem linken Fuss im Fünfganggetriebe, Kick- und Elektrostart zusammen sind serienmässig.
Anders die Dieselmodelle, die sind absolut vollgasfest, ja müssen quasi digital (Vollgas und nix

Allerdings braucht das Fahren Zeit: Die Motoren sind allesamt höchstens leicht modifizierte Stationäraggregate, die nie primär für den Fahrzeugbau konstruiert wurden. Ein Dieselkrad beschleunigt durch die hohen Schwungmassen also praktisch nicht, nimmt eher Fahrt auf - jeder poplige 50er Zweitakter lässt einen an der Ampel stehen. Bei dem zähen Ansprechverhalten und bei Höchstgeschwindigkeiten um die 70 bis 90km/h (bei Steigungen und/oder Gegenwind auch deutlich darunter) - also auch hier nicht auf die "offiziellen" Versprechungen hören

Die Dieselmodelle werden auf Grund der Bauform des Getriebegehäuses mit dem alten rechtsgeschalteten Vierganggetriebe bedient - es gibt (nicht nur für die Diesel) allerdings auch einen Umbausatz auf links.
Insgesamt gilt: Ersatz-, An- und Umbauteile sind im Vergleich zu anderen Marken erstaunlich preiswert und auch noch jederzeit in ausreichender Menge zu bekommen, eine kleine Schaar Händler bemüht sich rührend um die kleine Enfieldgemeinde - allerdings sollte man sich davor hüten, sein Schätzchen einem "Feld-Wald-und-Wiesenmechaniker" zu überlassen, kennen sich doch die wenigsten mit dieser "Antiktechnik" noch aus.
Zum Schluss:
Wenn du deine "Sturm-und-Drangphase" hinter dir hast, und, statt mit schreienden Drehzahlen jenseits der 10.000 den Blick wie festgetackert nur auf das graue schlängelige Band vor dir geheftet, lieber genussvoll mit allen Sinnen die an dir vorbeiziehende Landschaft, das satte dumpfe Bollern des einzylindrigen Langhubers oder den süchtigmachenden Dieselsound geniesst - und die paar schrulligen Eigenheiten der indischen Diva gleichmütig hinnehmen kannst, so bist du mit `ner Enfield, sei`s das neue oder alte Modell allerbestens bedient.
Die Ausmasse der Enfields sind nicht furchteinflössend, die Sitzposition ist bandscheibenschonend aufrecht, das Handling fast so leicht wie bei einem Moped, und wenn das Kerlchen mal blöderweise umfällt braucht man zum Wiederaufrichten keinen Schwerlastkran, das schafft auch die Damenwelt durch den tiefen Schwerpunkt allein mit Muskelschmalz. Zumal ausserortschaftliche Ggeschwindigkeitsbegrenzungen kaum Schrecken haben, viel schneller ist man meist sowieso nicht unterwegs - das Punktekonto und das Portemonaie werden so zumindestens weitgehend geschont


Wer`s braucht: Die Teile sind bei uns so selten und sehen dazu noch derartig nach "restauriertem Oldtimer" aus, die stehlen an jeder Tanke oder Eisdiele den zehnmal so teuren flitterbehängten Harleys die Schau...

Eine Enfield ist in diesen unseren hektischen Zeiten Entschleunigung pur.
Weniger ist manchmal mehr.

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Gruss